auszug aus dem text „über kunst am bau zum kunstbau(m)“ von romana schuler:
die fünf stockwerke vom keller bis zum dachgeschoss werden neben dem an der fassade hochgezogenen treppenhaus mit einem circa 40 meter hohen aufzug im baukörper verbunden. der aufzug hat nicht nur funktionelle aufgaben, in ihm entstand auch eine künstlerische gemeinschaftsarbeit des künstlerpaares eleonor und ernst friedrich sowie mit dem britischen maler andrew stewart. ein unüberschaubares bildwerk mit ungewöhnlicher größe: rund 38 meter höhe und 1 meter breite, als bildträger dienen mdf-platten. das werk, das sich über die gesamte höhe des aufzugsschacht erstreckt, wird von den künstlern als eine metapher für einen kunstbau(m) interpretiert. auf den ersten blick erinnert die darstellung an computergenerierte fraktale. die chaotisch strukturierten fraktale sind nicht nur in der theoretischen mathematik nachweisbar, sondern wir begegnen ihnen überall in der natur. der entdecker, der polnische mathematiker mandelbrot, hat sie fraktale genannt, weil dies, vom lateinischen verb frangere abgeleitet, so viel wie „unregelmäßige bruchstücke erzeugen“ bedeutet, und das lateinische adjetiv fractus die bedeutung „in stücke zerbrochen“ hat.